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Dieses Thema hat 13 Antworten
und wurde 270 mal aufgerufen
 
Esteban Wilmaan
Balphemor Offline

Augenlos


Beiträge: 30

11.03.2015 17:33
Esteban Wilmaan Zitat · Antworten

Esteban wuchs behütet auf dem Silberberg auf. Zu seinem mürrischen Großvater Galek hatte er noch nie ein gutes Verhältnis und da seine Eltern häufig mit der schwarzen Armada auf See sind, ist seine Cousine Sannah seine wichtigste Bezugsperson. Ihr verdankt er auch die Aufnahme in die Boronkirche und seine Weihe zu einem Diener des Raben, die er von Brotos Paligan selbst empfangen durfte, der auch Sannahs Mentor ist.
Esteban untersteht seiner Cousine, die das Amt der Meisterin der verborgenen Schriften innehat und für kirchliche Aufklärung, d.h. die Öffentlichkeitsarbeit des Borontempels verantwortlich ist.
Esteban befasst sich deshalb vor allem mit den Anliegen der Gläubigen und der Verwaltung der Stadthistorie.
Diese Aufgaben führen ihn nur selten aus der Stadt des Schweigens hinaus, weshalb er für einen Al'Anfaner recht blass ist.
Er fühlt sich sowohl seiner Familie als auch der Boronkirche verpflichtet und nimmt seine Arbeit sehr ernst, was aber nicht heißen soll, dass er sich nicht die ein oder andere Vergnügung gönnt. Besonders dem Alkohol und Rauschkräutern ist er nicht abgeneigt, führen sie den Gläubigen doch näher zu Boron. Außerdem lebt er nicht gerade zölibatär und hat seit eines Festes eine Schwäche für die junge Rahjadez Karinor.
Obwohl Esteban immer einen Rabenschnabel bei sich trägt, kann er nicht sehr gut damit umgehen. Er verwendet seine heilige Waffen hauptsächlich in Zeremonien und als Schmuckstück. Sieht er sich jedoch zum kämpfen gezwungen, versucht er seine mangelnde Erfahrung durch Entschlossenheit wettzumachen, dabei kommt es sehr gelegen, dass er keine Angst vor dem Tod hat.

Astraea Offline




Beiträge: 1.482

27.03.2015 17:52
#2 RE: Esteban Wilmaan Zitat · Antworten

Ich bin so frei

____________________________________________________
Du weist nicht mehr wie Blumen duften, kennst nur das Arbeiten und das Schuften, so gehn sie hin die schönen Jahre, aufeinmal liegst du af der Bahre und hinter dir da lacht der Tod, Kaputtgeackert, Vollidiot!

Angefügte Bilder:
Esteban (2).jpg   Esteban.jpg  
Balphemor Offline

Augenlos


Beiträge: 30

07.04.2015 16:46
#3 Esteban über Euere Helden Teil1 Zitat · Antworten

12. Rondra 348 GE an Bord der Perle in der Blutigen See:

„Danke, mein Junge“, sagte der alte Geweihte, als Esteban ihm die Pfeife reichte.
Zunächst hatte sich der Wilmaan daran gestört, dass Boronito ihn immer "Junge" nannte. Doch er hatte schnell gelernt, dass der alte Geweihte dies keineswegs als Respektlosigkeit verstand. Es war einfach nur seine unkomplizierte Art.
Mit ruhiger Stimme fuhr Boronito fort:
Ich war früher schon einmal als Bordgeweihter auf dem Perlchen, wie Donna Tsaiane ihr Flaggschiff liebevoll nennt. Sie ist eine göttergefällige Frau, an der sich viele Granden ein Beispiel nehmen sollten. Als ich hörte, dass sie göttlichen Beistand für eine Expedition sucht, habe ich mich sofort gemeldet. Es wurde ohnehin Zeit, dass ich wieder hinaus aufs Meer fahre. Der Silberberg ist voller arroganter Graden und selbstgefälliger Geweihter, die ihrer Eitelkeit mehr Aufmerksamkeit schenken als dem Dienst am Herrn Boron.

Beschämt sah Esteban zu Boden. Er fühlte sich ertappt. Während der alte Geweihte genüsslich an seiner Pfeife zog, versuchte Esteban die Kette mit der goldenen Rabenfigur unter seinem Gewand verschwinden zu lassen. Doch bereits seine Kleidung verriet, dass er sehr viel Wert auf sein Äußeres legte. Niemals würde er eine so einfache wettergegerbte Kutte tragen, wie es Boronito tat. In der Tat war dies für einen alanfanischen Geweihten seines Ranges äußerst ungewöhnlich.
Esteban bewunderte ihn dafür. Der Alte war ein erfahrener Bordgeweihter, der selbst bei starkem Seegang Ruhe und Gemütlichkeit ausstrahlte.
Wie immer sprach er langsam und leise:
Doch genug von mir, mein Junge, erzähl' mir etwas von dir und deinen Begleitern. Oder sind sie sogar deine Freunde?

"Oberyn Ulfhart ist ein ehrenwerter Mann und ein wahrer Streiter für den Herrn und das Imperium. Wir können uns glücklich schätzen von Männern wie ihm geschützt zu werden.
Ganz anders als der Karinor! Amirato ist ein gotteslästerlicher Mann, der vor Nichts Achtung hat.
Ich habe mitbekommen wie respektlos er sich gegenüber Shantalla verhalten hat. Er soll sogar die Verlobte seines eigenen Bruders verführt haben. Dafür musste er im Traviatempel bei der Armenspeisung aushelfen. Doch nicht einmal dort hat er Demut gelernt. Ich bin, ehrlich gesagt, froh darüber, dass er in seiner Überheblichkeit die Aufnahme in die Rabengarde abgelehnt hat. Mir ist es ein Rätsel was Oberyn mit ihm will.
"

Als Esteban eine Pause machte, erhob Boronito beschwichtigend die Hand:
Mir scheint als sei dein Freund noch auf der Suche nach sich selbst. Seid etwas nachsichtig mit ihm. Lehrt nicht uns nicht Boron selbst zu vergeben und zu vergessen.
Manche Menschen sind der Herrin Rahja eben näher als dem Götterfürsten, und es sei ihnen vergönnt. Der Herr blickt mit Wohlgefallen auch auf jene herab, die seiner Schwester huldigen.

Ja, verzeiht, Euer Hochwürden“, entschuldigte sich Esteban und erinnerte sich sogleich daran, dass der erfahrene Geweihte auf die ihm zustehende Anrede verzichtete und ein einfaches „Bruder Boronito“ bevorzugte.

__________________________________________________________________________________

"Das Reich der Toten ist hundert mal größer als das der Lebenden!"

Balphemor Offline

Augenlos


Beiträge: 30

07.04.2015 16:55
#4 RE: Esteban Wilmaan Zitat · Antworten

So, endlich der erste Teil meines lange angekündigten Beitrags, in dem ich Estebans Meinung über Euere Helden vorstelle, verpackt in eine kleine Geschichte.
Nicht persönlich nehmen, Niels ;)
Wenn mir Ingo nochmal das Datum gibt, an dem wir Khunchom verlassen haben, kann ich das noch hinzufügen, irgendwas im Rondra...
Fortsetzung folgt.

Und btw: Danke für das Bild, Dani
und für das Wappen, Jochen!

Balphemor Offline

Augenlos


Beiträge: 30

13.04.2015 20:46
#5 RE: Esteban Wilmaan Zitat · Antworten

Es folgt der 2. Teil des Gesprächs zwischen den Geweihten Boronito und Esteban.

Balphemor Offline

Augenlos


Beiträge: 30

13.04.2015 20:51
#6 Esteban über Euere Helden Teil2 Zitat · Antworten

"Verzeiht...Bruder Boronito", korrigierte sich Esteban.

Doch der Alte lächelte nur gnädig: "Schon gut, mein Junge. Rede weiter. Wer ist denn diese fremdländische Schönheit?"
"Die Aranierin? Aus ihr werde ich nicht ganz schlau. Sie scheint eine schwierige Vergangenheit zu haben. Das sollte ich im Auge behalten, so ganz traue ich ihr nicht. Andererseits ist sie eine Freundin von Tsaiane Ulfart. Vieleicht hat die Grandessa sie ja auch angeheuert um auf ihren Neffen aufzupassen.

Zustimmend nickte Boronito und zog an seiner Pfeife bevor er sie an Esteban weitergab.
"Und die anderen zwei?"

"Die Händlerin kenne ich noch nicht so gut. Ich hoffe, das wird sich auf der Reise noch ändern.
Die Magistra durfte ich dagegen schon besser kennen lernen. Sie scheint nicht auf den Kopf gefallen zu sein. Ich hoffe sie setzt ihre magischen Kräfte für das Richtige ein. Ich habe schlimme Dinge über die Halle der Erleuchtung gehört, von dämonischen umtrieben und Ähnlichem. Und ihr Magister, dieser Bonareth ist mir nicht geheuer, er scheint sich seiner Macht etwas zu sicher zu sein, ich hoffe er übt keinen schlechten Einfluss auf Aurelia aus."

"Nicht alle Magier wollen Böses", versuchte Boronito zu beruhigen, "wir wollen doch nicht strenger als der Herr Praios sein."

"Nein, natürlich nicht. Die Magier haben uns schon oft geholfen. Und Aurelia scheint eine von den Guten zu sein. Immerhin hat sie allen ihren Freunden magische Medaillons geschenkt, die heilende Wirkung haben. Auch mir hat sie solch ein Artefakt angeboten. Ich habe es allerdings abgelehnt. Der Herr Boron weiß selbst wann er mich zu sich rufen will.


Dein Vertrauen auf den Herrn ist sehr stark, das freut mich, mein Junge", antwortete Boronito: "Du solltest der Adepta dennoch dankbar sein. Sie wollte dir ein wertvolles Geschenk machen. Und setze dein Leben nicht leichtfertig aufs Spiel. Der Götterfürst hat dir die Aufgabe anvertraut, dich um die Sterblichen zu kümmern. Deine Mission hier ist noch lange nicht beendet. Wenn sie es ist, wird der Herr dich in sein Paradies aufnehmen.
Vielleicht solltest du dich bei Gelegenheit noch bei deiner Freundin bedanken.
"

"Ja, Bruder, das werde ich."

Balphemor Offline

Augenlos


Beiträge: 30

20.04.2015 21:26
#7 Die Reise geht weiter. (1) Zitat · Antworten

Was war das? Ein Loch? Ein Loch in meiner teuren Seidenrobe?
Esteban fluchte und entschuldigte sich sofort wieder beim Herrn Phex, dessen Namen er missbraucht hatte. Aber ein Loch in einer Seidenrobe lies sich nicht so einfach flicken. Hier in der Wildnis mochte es kaum auffallen, aber in der Stadt des Stadt des Schweigens konnte er sich so nicht blicken lassen.
Nagut, dann ist das eben jetzt meine Reiserobe, versuchte sich Esteban zu beruhigen, zuhause habe ich schließlich noch eine. Und neben Boronitos zerschlissener Kutte sah Esteban immer noch aus wie ein erhabener Rabe neben einer staubgebadeten Taube...
Esteban schämte sich für diesen Gedanken. Eigentlich schätze er den alten Geweihten sehr. Der war nicht nur viel erfahrener sondern strahlte auch eine Ruhe aus wie der Herr Boron selbst. Dies tat Esteban in unruhigen Zeiten gut.
Er wog die Kette mit der goldenen Rabenfigur, die Boronito ihm geschenkt hatte, in der Hand und blickte hinunter auf die Bucht in der die Perle vor Anker lag. Esteban genoss die abendliche Stille, wenn Port Ulfhart zur Ruhe gekommen war.
Doch schwere Stiefel störten diese Ruhe: "Boron zum Gruß, Euer Gnaden."
Es war Oberyn Ulfhart.
Dessen förmliche Anrede beunruhigte Esteban. Sicher war es sein Auftrag gute Beziehungen zum Haus Ulfhart herzustellen, und den gegenseitigen Respekt ihrer Familienoberhäupter nicht zu gefährden. Doch Oberyn machte es ihm leicht freundschaftliche Bande zu knüpfen. Der Rabengardist war mehr als ein Verbündeter, er war ein Freund. Umso seltsamer kam Esteban der förmliche Umgang vor.
Gab es etwa erste Schwierigkeiten?

Balphemor Offline

Augenlos


Beiträge: 30

22.04.2015 01:58
#8 Die Reise geht weiter. (2) Zitat · Antworten

Oberyn war sehr darum bemüht Port Ulfhart auszubauen und zu einem dauerhaften Stützpunkt des Imperiums zu machen. Er schien kein Problem damit zu haben, auch längere Zeit hier zu bleiben um sicherzustellen, dass sich alles nach seinen Vorstellungen entwickelte.
Esteban missfiel dieser Gedanke. Er sehnte sich nach Al’Anfa, nach Zivilisation. Er war einfach nicht für diese Wildnis gemacht.
Außerdem hatte er jemanden in Al’Anfa zurückgelassen. Wenn Esteban an sie dachte überkamen ihn sowohl Freude als auch Trauer. Er legte seine Hand auf das Medaillon, das sie ihm gegeben hatte, und hörte dem Rabengardisten zu:
Oberyn teilte ihm seine Pläne für die Grabhöhle mit: Er hatte einen Tempel im Sinn, oder zumindest einen Schrein für den Herrn Boron.
Estebans Augen weiteten sich. Oberyn wollte ihn doch wohl nicht hier zurücklassen, auf dieser götterverlassenen Insel am Rande Aventuriens!? Wenn der Rabengardist ihn tatsächlich darum bitten wollte, müsste Esteban ablehnen. Er würde aufkeinen Fall hier bleiben. Das würde Spannungen bringen und er würde seine Cousine Sannah enttäuschen, die Esteban klargemacht hatte, wie wichtig ein Bündnis mit dem Haus Ulfhart ist.
Er versuchte sich seine Anspannung nicht anmerken zu lassen. Da fiel ihm Boronito ein: Warum hatte er Esteban seinen Rabenanhänger geschenkt? Warum hatte er beinahe einen ganzen Tag in der Grabhöhle meditiert? Hatte er ein Zeichen des Herrn empfangen? Wollte der alte Geweihte hier bleiben? Hier seine letzte Ruhe finden? Dann müsste zumindest Esteban nicht zurückbleiben. Aber sie würden den erfahrenen Götterdiener verlieren.
Das alles gefiel Esteban garnicht.

Balphemor Offline

Augenlos


Beiträge: 30

04.05.2015 01:53
#9 RE: Die Reise geht weiter. (3) Zitat · Antworten

Ruiniert, die Robe war ruiniert. Caryptider Gestank hatte den Stoff durchdrungen und wollte sich nicht mehr herauswaschen lassen. Esteban wollte sein edles Gewand trotz allem noch nicht aufgeben. Sorgsam hatte er es zusammengefaltet und in ein dickes Leinentuch gewickelt. Vielleicht war es noch mittels Magie zu retten. Immerhin bestand die Robe aus feinster Seide, die mit goldenen Stickereien verziert worden war: Ein echtes Meisterstück al'anfanischer Handwerkskunst.

Doch der Verlust seiner Kleidung war nicht das einzige, das Esteban bedrückte. Sein Körper schmerzte immer noch wegen des unheiligen Zaubers, der den Geweihten erwischt hatte. Von Oberyn hatte er sich für seine Schmerzen nur Spott anhören dürfen. War Esteban vielleicht ein Krieger? Und war es nicht die Aufgabe der Rabengarde die Geweihten des Götterfürsten zu schützen? Zum ersten Mal fühlte er sich vom Ulfhart im Stich gelassen. Wenn Bazran nicht da gewesen wäre, würde Esteban nun wohl in den heiligen Hallen seines Herrn schlafen.
Außerdem kreisten seine Gedanken um diesen verfluchten Ort und das dämonische Gezücht, das ihn bewohnt hatte. Die Anderen hatten, kaum dass sie an Bord der Perle waren, schon wieder Witze gerissen. Aber vielleicht war das ihre Art mit den Schrecken fertig zu werden, denen sie heute begegnet waren. Esteban hingegen war nicht zum Scherzen zumute. Er wollte Ruhe im stillen Gebet suchen. In einer schlichten Schwarzen Kutte saß er in seiner Kajüte und meditierte. Er versuchte sich auf das Positive zu konzentrieren: Trotz der dämonischen Begegnung fühlte er eine starke Verbindung zum Herrn Boron, die ihn von innen heraus stärkte. Und man hatte einen großen Hafen Edelsteine gefunden, die helfen sollten, die Kosten der Expedition zu decken.
Aber es lang auch noch viel Arbeit vor ihnen: Es war immer noch keine Spur der ersten Perlwasserexpedition gefunden worden und den Tempel aus Estebans Träumen hatte man auch noch nicht entdeckt. Morgen sollte es weitergehen, Richtung Praios zur Insel im Nebel.

tbc

Astraea Offline




Beiträge: 1.482

04.05.2015 17:57
#10 RE: Die Reise geht weiter. (3) Zitat · Antworten

(ich kannes mir nicht verkneifen... wennes nicht passt lösch ich es wieder)

Es klopfte leise an seine Tür und nach einem mürrischen Herein betrat die horasische Halbelfe seine Kabine. "Verzeiht die Störung euer Ganden" Die junge Frau hatte die schwarze Lederne Rüstung abgelegt und kam in einem schlichten wenn auch sehr feinem Leinenhemd und einer schwarzen Lederhose daher, die in horasischen stiefeln mit kurzen aber weitem Schaft verschwanden. Ein Gürtel gab Dolch und mehrer Taschen halt und saß locker auf ihren hüften. Die Schwarzen Locken waren zu einem lockeren Zopf gebändigt. Sie hatte ein Tabelt dabei auf der eine Karaffe mit heißem Wasser stand und mehrer Schalen. "Wenn ihr erlaubt würde ich mir eure wunden gerne noch mal ansahen. Vorher in den Katakomben war da nicht wirklich zeit für." Bei dem Gemurrten Ja stellte sie das Tabelt ab und setzte sich neben ihn.

"Wie kommt ihr mit den Ereignissen des heutigen Tages klar?" fragte sie ihn als sie die kleinen wunden mit einem lauwarmen Sud vorsichtig abwusch und danach einsalbte.
Sie hatte wirklich eine unverblümte art und weise. Esteban wusste das Gwen nur wenige Jahre älter war als er, aber als ihr Blick in die Ferne ging und die Kerzen ihre Augen golden glänzen ließen wirkte sie ungleich Älter und weiser.
"Jeder hat seine Eigene Art und weise mit dem Erlebten umzugehen. Krieger und Kampferprobte neigen dazu solcherlei Erfahrung einfach wegzulachen. Es ist eine der besten Möglichkeiten, Stress und Anspannung abzubauen. Seeleute singen gerne gegen Gefahren an, damit Stärken sie nicht nur die Moral sondern auch das Gemeinschaftsgefühl und eine funktionierende Gemeinschaft ist auf hoher See das wichtigste was man hat. Die Gebildeten und Geistlichen neigen dazu zu Meditieren oder zu Sinnieren. Manche schreiben das Erlebte auf, andere Singen drüber wieder andere flüchten sich in den Rausch. Meine Erfahrung zeigt das aber egal wie sie damit umgehen, das wichtigste ist, das sie das Vertrauen in ihre Freunde nicht verlieren. Niemals."
Sie schob ihn auf die andere Seite um weiter machen zu können.
"Ich habe euren Blick bemerkt als Oberin über Eure Verletzungen scheinbar hinweggegangen ist. Ihr fühlt euch bestimmt verletzt und verraten. Seid versichert Oberin war genauso bekümmert und erschocken wie alle anderen auch, aber in der Hitze des Gefechtes und der Aufregung ist es oft schwer Empathie zu beweisen oder Mitgefühl."
"Nur weil alle wussten das Bazran euch unter allen umständen verteidigen würdem, konnten Don Ulfhart, Don Karinor und die anderen unbehindert Kämpfen und letzten Endes das unheilige Gezücht in die knie zwingen. Für mich war es unglaublich befreiend meinen Mann diesmal in Sicherheit zu wissen. Auf unserer großen Reise war es beruhigend zu wissen das Reterion den gelernten Herrn beschützen würde. Oder auch mich... Es gibt kein besseres Gefühl als eine Basaltfaust vor einem zu wissen... naja vileicht nicht ganz"
ein leichter Rotschimmer hatte sich auf ihre Wangen gelegt als ihre Gedanken eine andere Richtung angenommen hatten und ihre Stimme war ganz sanft geworden als sie auf ihren Mann zu sprechen gekommen war.
Sie war mittlerweile fertig und reichte ihm einen Tee. "eine leichte Kräutermischung gegen die Schmerzen." erklärte sie ihm und räumte ihre Sachen zusammen. "Bitte verzeiht mir euer Gnaden wenn ich mir zu viel herausgenommen habe, ich habe immer noch nicht gelernt meine Zunge in Zaum zu halten. Ich hatte nur das Gefühl ihr könntet etwas Zuspruch gebraucht. Möge Boron und Bishdariel euch ruhige Träume schenken."
Sie lächelte ihn nochmal aufmunternd an und ging dann zur Tür. "Achja, zwecks euer Robe. Hängt sie ein paar Tage an Deck zum Auslüften. Seeluft kann da so manches Wunder vollbringen. ansonsten bin ich sicher das Eure magische Freundin euch diesbezüglich helfen kann, sobald ihre Kraft wieder da ist. Und vielleicht tragt ihr bei der nächsten Expedition eine um die es nicht so schade währe." zwinkerte sie als sie die Tür öffnete

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Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass etwas anderes wichtiger ist als Angst. Die Tapferen leben vielleicht nicht ewig, aber die Vorsichtigen leben überhaupt nicht

Balphemor Offline

Augenlos


Beiträge: 30

05.05.2015 08:11
#11 RE: Die Reise geht weiter. (3) Zitat · Antworten

"Boron mit Euch", sagte Esteban als die Halbelfe die Türe hinter sich schloss. Das waren beinahe die einzigen Worte, die er an Gwen gerichtet hatte. Er hatte kein großes Bedürfnis zu sprechen. Eigentlich wollte er nicht einmal zuhören, aber Gwen hatte ihm keine Wahl gelassen.
Er nippte an seinem Tee und erinnerte sich an ihre Worte: 'Ich habe immer noch nicht gelernt meine Zunge in Zaum zu halten.' Wenigstens stimmte ihre Selbsteinschätzung, dachte Esteban und musste fast wieder grinsen.
Zuerst hatte er sie noch wegschicken wollten, doch dann hatte er sich an die Erkundung des Turms auf der verlassenen Insel erinnert und wie Gwen ihn vor einem schmerzhaften Sturz bewahrt hatte. Er wollte nicht undankbar erscheinen. Außerdem kümmerte sie sich um seine Verletzungen. Auch wenn er es nicht zugeben wollte: Esteban legte großen Wert auf sein Äußeres und hatte schon befürchtet dauerhafte Narben davonzutragen. Er war erleichtert, dass sich seine Wunden so schnell schlossen und keine Spuren hinterließen.

Gwen besaß eine feine Auffassungsgabe und großes Einfühlungsvermögen, das musste man ihr lassen, auch wenn sie hinsichtlich ihrer Fähigkeiten und Erfahrungen nicht gerade bescheiden war.
Vielleicht musste Esteban das vorschnelle Bild, das er sich über die horasische Halbelfe gebildet hatte, noch einmal überdenken. Eigentlich verfügte auch er über eine gute Menschenkenntnis, und bei Gwen hatte er von Anfang an ein skeptisches Gefühl. Aber vielleicht hatte er sich geirrt. Verwundert hatte ihn auch der Traviabund zwischen Gwen und Reterion… Das war höchst ungewöhnlich und erregte großes Mistrauen bei Esteban.
Dieser Gedanke erinnerte ihn unweigerlich an Rahjadez. Esteban kramte das Medaillon hervor, das sie ihm mitgegeben hatte und betrachtete es eine Weile still bevor er sich zur Nachtruhe begab.

Astraea Offline




Beiträge: 1.482

05.05.2015 11:48
#12 RE: Die Reise geht weiter. (3) Zitat · Antworten

U

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Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst, sondern vielmehr die Erkenntnis, dass etwas anderes wichtiger ist als Angst. Die Tapferen leben vielleicht nicht ewig, aber die Vorsichtigen leben überhaupt nicht

Balphemor Offline

Augenlos


Beiträge: 30

24.05.2015 16:45
#13 Die Reise geht weiter. (4) Zitat · Antworten

Ehrfurchtsvoll betrachtete Esteban den goldenen Efferdbart in seinen Händen und erinnerte sich an die heilige Stätte, die sie besuchen durften. Solch eine starke Verbindung zu den Göttern hatte er seit seiner Weihe nicht gespürt.
Diese Reise war tatsächlich all die Mühen, Gefahren und Entbehrungen wert!
Er umwickelte die heilige Waffe sorgsam mit einem Leinentuch und verstaute sie in seiner Truhe in der Kajüte der Geweihten. Davon würde selbst ein erfahrener Götterdiener wie Boronito beeindruckt sein. Esteban wollte sich dringend mit ihm austauschen, doch die Mannschaft der Perle hatte es eilig, die Suche nach der vermissten Expedition fortzusetzen und wollte möglichst rasch die nächste Insel erkunden.
Esteban fragte sich, ob die Anderen diese überwältigende göttliche Kraft überhaupt nicht so wahrnahmen wie der Geweihte. Besonders um Aurelia machte er sich Sorgen. Sie hatte die angemessene Ehrfurcht im Tempel völlig missen lassen und brannte trotz Verbot auf eine Untersuchung der gefährlichen Schriften, die sie an diesem heiligen Ort entdeckt hatten. Außerdem hatte sie einer der parderartigen Diener des Herrn Efferd als unrein bezeichnet. Esteban hegte keinen Zweifel an der Macht und Weisheit dieser Wächter, hatten sie doch auch erkannt, dass Boron seine schützende Hand über ihn hielt.
Warum waren sie bei Aurelia so kritisch gewesen?
An ihren magischen Fähigkeiten alleine konnte es nicht liegen. Immerhin war die Halbelfe auch magisch, und sie hatten die Parder problemlos passieren lassen. Hatte Aurelia etwa dämonische Zauber gewirkt? Zumindest war sie den Dämonen nicht völlig verfallen, sonst hätten die Wächter sie sicher nicht in das innerste des Tempels vorgelassen. Bisher hatte Esteban, der Menschen eigentlich recht gut einschätzen konnte, ein sehr positives Bild von Aurelia, doch nun kamen ihm Zweifel. Er sollte sie auf jeden Fall weiter beobachten. Wahrscheinlich war Magister Bonareth ein schlechter Einfluss. Und Esteban hielt überhaupt nichts von einer fast schon frevlerischen Bestrafung wie Schlafentzug. Aber er hatte sich auch nicht für Aurelia eingesetzt. Vielleicht hatte sie ein bisschen Strafe verdient…

Balphemor Offline

Augenlos


Beiträge: 30

02.06.2015 03:06
#14 RE: Die Reise geht weiter. (4) Zitat · Antworten

Esteban traute seinen Ohren kaum. Er konnte nicht fassen, was Oberyn Ulfhart da erzählte.
Werwesen... verfluchte, von den Zwölfen verlassene Kreaturen.
Esteban hatte Mitleid mit ihnen. Doch diese Wesen waren gefährlich. Sie hatten ihre Triebe nicht unter Kontrolle.
Esteban war nicht gewillt, solche Monster mit zurück nach Aventurien zu nehmen. Am liebsten hätte er sie auf der Stelle von ihrem Leid erlöst.
Dies war ein herber Rückschlag für die Rettungsexpedition und eine schwierige Situation für alle Beteiligten.
Esteban blickte sich um: Yamira umarmte ihre Vater. Sie schien den Fluch, der auf ihm lastete völlig zu übersehen. Die Anderen waren da kritischer. Magister Bonareth schien vorsichtig, aber dennoch interessiert zu sein. Nichts anderes hatte Esteban erwartet. Sogar Kapitano Kugres war zurückhaltend. Er blickte Oberyn erwartungsvoll an.
Der Ulfhart schien angestrengt zu überlegen. Ebenso wie Esteban.
Da gabe es ein Buch in der Bibliothek... "Werwölfe und andere Bestien"... hätte er es nur aufmerksamer gelesen... Esteban versuchte sich zu erinnern...
Phexverflucht... wo war nur Aurelia? Die Adepta wollte die Nacht bei Jora dem Faun verbringen. Was für eine törichte Idee. Wenn man die Magierin brauchte, war sie nicht da. Den Bonareth wagte Esteban noch nicht zu fragen. Dem Magister war nicht zu trauen.
Zurück in Al'Anfa wollte Estaban den Großinquisitor Dolgur Kugres ohnehin auf Magister Bonareth hinweisen. Kugres wusste den vorlauten Magier sicherlich zum Schweigen zu bringen und seine unheiligen Machenschaften aufzudecken, so hoffte Esteban.
Doch vielleicht waren die Worte des Magisters auch nur heiße Luft um sich wichtig zu machen, das konnte Esteban nicht einschätzen. Wahrscheinlich wusste Aurelia da mehr. Doch würde sie ihren Lehrmeister verraten? Vielleicht steckte sie sogar mit ihm unter einer Decke... auf so manche Art und weiße...
Darum müsste man sich kümmern wenn man zurück in Al'Anfa war... falls man dorthin zurückkommen würde. Die Werwesen waren das vorranginge Problem.

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